Levanto Ein paar Schritte
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il golfo di Levanto

Willkommen in Levanto

Es ist nicht wahr, dass Gott, so wie es in der Bibel steht ‚am siebten Tage ... ruhte’. Es war wohl eher so, dass der Höchste, nachdem Er zufrieden sein Werk der letzten sechs Tage bewundert hatte und bevor Er sich die verdiente Ruhe gönnen wollte, dachte, Er könne vielleicht noch etwas Besseres machen. Und so geschah es, dass Gott am siebten Tage erst Levanto erschaffte und anschließend ruhte. Doch als Er dann das von den Wellen des Mittelmeers umspülte Dorf sah, wie es sich wie in einer Mulde an die grünen Berge des Apennins schmiegte, befand Er es als zu schön und erschuf am nächsten, dem achten Tag zum Ausgleich die Levanteser, d.h. seine Einwohner...

 

Diese kleine Geschichte birgt in seiner entheiligenden biblischen Phantasie zwei nicht zu verleugnende Wahrheiten: Levanto ist ein wunderschönes Dorf (das als erstes), das von Leuten bewohnt wird, die mindestens genauso verschlossen sind wie auch stolz und hochmütig, oft sogar bis zu dem Punkt, an dem sie auf den Touristen oder wer auch immer sich ihnen nähert (und das als zweites)  sogar schon einen feindseligen Eindruck machen mögen.

 Auf halber Strecke zwischen Genua, der ‚erhabenen’ Stadt (die ‚Superba’), die Levanto über Jahrhunderte als treue Alliierte zur Seite stand, und dem ‚feindlichen’ Pisa erfreut sich der Ort einer wirklich ausgezeichneten geografischen Lage; am südlichsten Zipfel der östlichen Riviera, unmittelbar vor den berühmten Cinque-Terre und der Provinzhauptstadt La Spezia, von der Levanto keine dreißig Kilometer entfernt liegt. Schon seit Anfang des letzten Jh.s kennt man es als renommierten Badeort (der alte Senator und Fiat-Gründer Agnelli und seine Verwandten und Freunde ließen sich hier in herrlichen Villen nieder). Levanto büßt nun für seine mittlerweile gefestigte ‚Berufung zum sommerlichen Urlaubsziel’ und hindert viele daran – Fremde natürlich ausgeschlossen... –  das herrliche Naturschauspiel zu sehen und somit zu genießen, das einem hier zwölf Monate im Jahr geboten wird. Sicher, Sommer und Strand, Meer und Felsküste, Baden und Bootsausflüge; doch wo bleibt die ‚Macchia mediterranea’, das Blütenmeer, das hier im Frühling nahezu explodiert? Und die Herbstfarben, die man vielleicht bei einem Spaziergang auf einem weichen Blätterteppich genießen kann? Und die Weinlese, die uns zwei exzellente, mit dem D.O.C.-Zeichen prämierte Weine schenkt? Und die reine Luft, wie sie trocken während der winterlichen Tramontana von den Bergen bläst? Und dann die Zeit der Oliven mit den von Erntenetzen gefärbten Hügeln, und dem kräftigen Geruch des gemahlenen Fruchtfleisches, Basis für ein Öl, das uns durch seinen sowohl erlesenen als auch intensiven Geschmack überzeugt? Und das Meer, das im Winter die Farbe wechselt, und wenn du dann hingehst und versuchst, dieses Phänomen einem von außerhalb zu erklären, musst du in Kauf nehmen, dass man dich verwundert, fast schon mitleidig ansieht?

 

Levanto ist nicht ‚auch’ dies: Levanto ist ‚all’’ dies. Mit seiner Jahrhunderte alten Geschichte – der wichtigen und der weniger wichtigen – von der  Baudenkmäler und Stadtstrukturen mit antikem Flair, Bräuche und Sagen (und Argwohn...) zeugen, die sich unter den Einwohnern seit grauer Vorzeit weitervererben.

Giacomo Campodonico